Gute Absichten
In den letzten Wochen haben viele von uns festgestellt, dass ihr Leben auseinander bricht oder sich zumindest in einem so weitreichenden Ausmass verändert, dass ihr Leben möglicherweise nicht mehr dasselbe sein wird. Nachdem wir die Anker der Vertrautheit und Routine verloren hatten, mussten wir uns alle auf völlig neue Weise organisieren, Lösungen für diese neue Situation finden. Für manche Menschen schien es einfacher zu sein als für andere. Eine neue Routine zu schaffen, positive Aspekte zu finden, mit dem Strom zu schwimmen, selbst in diesen schwierigen Zeiten.
(Freiwillige) Isolation durchleben
Die ersten zwei Wochen in (freiwilliger) Isolation waren für mich nicht allzu schlimm. Aber in der dritten Woche wurde mir klar, dass diese spezielle Zeit noch länger dauern könnte, als ich ursprünglich erwartet hatte. Mein Aufs und Abs begannen. Ich versuchte, ein emotionales Gleichgewicht zu finden und einen kühlen Kopf zu bewahren. Es wurde schwieriger für mich, Leichtigkeit zu finden, zu lachen, meine Freunde aufzumuntern, zu akzeptieren, dass die Pläne, die ich für die nächsten Monate geschmiedet hatte, nicht mehr funktionieren würden. Ich bemerkte eine gewisse Ernsthaftigkeit und Anspannung in meinen Gedanken und Körper.
Den Fokus von der Zukunft auf das Jetzt verlagern
Eines Nachmittags, während einer Velotour, bei der ich versuchte, für eine Weile beiseite zu schieben, was in der Welt zur Zeit vor sich ging, begannen meine Gedanken um das Konzept der guten Absichten zu kreisen. Wie kann ich in diesen unsicheren Zeiten wieder Pläne für die Zukunft schmieden? Wie kann ich meine Gedanken beruhigen? Ich wusste, dass ich für mein Leben verantwortlich war und dass jede Entscheidung eine Konsequenz nach sich zog. Aber wie kann sich mein zurzeit verwirrter und besorgter Verstand auf zukünftige Ziele konzentrieren, wenn ich gerade sah, wie die meisten meiner Pläne den Bach runtergingen? Und hier fand ich, was mich unruhig machte: es war der Gedanke an die Zukunft. Mir wurde klar, dass ich meinen Fokus von der Zukunft auf das Jetzt verlagern musste. Das war eigentlich nichts Neues, aber zurzeit fiel es mir besonders schwer, es in die Praxis umzusetzen. Ich mochte den Gedanken, dass gute Absichten uns Motivation und Verantwortlichkeit geben können, die wir brauchen, um uns weiter zu entwickeln.
Auf gute Absichten konzentrieren
Eine Rolle oder Aufgabe ausführen, egal wie klein, egal in welchem Kontext, beruflich oder privat, die gute Absicht kann uns wie ein Leuchtturm dienen, uns daran zu erinnern, wie wir in der Welt sein wollen. Wie wir leben. Indem wir uns auf gute Absichten konzentrieren, macht plötzlich alles, was wir tun, Sinn. Für uns. Und für das grössere Ganze. In dem wir uns hinterfragen, können wir sicherstellen, dass wir uns mit unseren Mustern, Verhaltensweisen und Gewohnheiten auseinandersetzen. Wir können kontinuierlich daran arbeiten, die beste Version unseres Selbst zu sein.
Das Schöne daran, fand ich, war der Perspektivenwechsel. Es ging nicht darum, zu gewinnen oder zu verlieren. Es ging vielmehr darum, den Fokus auf das zu richten was wichtig ist in diesem Leben. Was mein Leben mit Sinn erfüllt. Was unser Leben schön macht. Und zwar bereits jetzt. Plötzlich fand ich wieder Trost und Hoffnung.